EKO-Terra und EKO-Terra Ca+
Organisch Düngen
im Herbst
Klärschlamm enthält wichtige Pflanzennährstoffe und wird deshalb seit Jahrzehnten als Dünger in der Landwirtschaft genutzt. Um das Grundwasser vor zu hohen Stickstoffeinträgen zu schützen, wurde allerdings mit der Novellierung der Düngeverordnung 2017 die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm stark eingeschränkt.
Hintergrund ist, dass durch die Neufassung der Düngeverordnung die Düngung mit Stickstoff und Phosphor sehr stark reglementiert und eingeschränkt wurde.
So sollen Überschüsse in der Stickstoff- und Phosphordüngung unterbunden werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind die in der Düngeverordnung geregelte Düngebedarfsermittlung und Nährstoffbilanz sowie die Stoffstrombilanz zentrale Elemente. Hierbei spielt die Bewertung der verschiedenen organischen und mineralischen Düngemittel eine wichtige Rolle. Zu der Bewertung der Düngemittel gehört auch die Festlegung der Mindestwirksamkeit des enthaltenen Stickstoffs im tabellarischen Anhang der DüV.
Gedüngtem Stickstoff organischer Dünger kommt eine Doppelfunktion zu: Er dient zur Pflanzendüngung und ist ebenfalls zentral beim Erhalt und Aufbau von Humus. Der jeweilige Anteil ist für die verschiedenen Düngemittel sehr unterschiedlich. Güllen haben einen hohen Anteil an mineralischem Stickstoff. Stallmist, Kompost und Klärschlammerden enthalten überwiegend organisch gebundenen Stickstoff.
Ein neu entwickelter Dünger aus Klärschlammerde macht die organische Düngung nach der Ernte jetzt wieder möglich. EKO-Terra Ca+ ist nicht von Sperrfristen für stickstoffhaltige Düngemittel betroffen. Der Grund: der geringe Stickstoffgehalt. Die Vorteile: Förderung der Bodenfruchtbarkeit und ausgeglichene Humusbilanz.

Düngung mit reduzierten Sperrfristen
In den Schilfbeeten einer Vererdungsanlage wird Klärschlamm in humushaltige Klärschlammerde umgewandelt und es entsteht EKO-Terra. Es ist geruchsneutral, hygienisch unbedenklich und ähnelt in seinen Düngeeigenschaften reifem Kompost. Als humuswirksamer Dünger ausgebracht, sichert EKO-Terra langfristig die Bodenfruchtbarkeit durch einen effizienten Humusaufbau und eine hochwertige Phosphorversorgung. Stickstoff wird genau dann nachgeliefert, wenn die Pflanzen ihn brauchen, in der Vegetationsperiode, und wird nicht ins Grundwasser ausgewaschen.
EKO-Terra und EKO-Terra Ca+
Durch Beimischung von Kalk entsteht EKO-Terra Ca+, ein organisch-mineralischer Phosphor-Dünger ohne wesentlichen Gehalt an Stickstoff. Demzufolge ist er besonders für landwirtschaftliche Betriebe interessant, die einen hohen Phosphorbedarf haben, aber dennoch in der Stickstoffdüngung flexibel bleiben wollen. EKO-Terra Ca+ kann deshalb auch im Herbst zur organischen Düngung ausgebracht werden und liefert mit Phosphor, Humus und Kalk wertvolle Komponenten zum Aufbau und Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Die Vorteile von EKO-Terra und EKO-Terra Ca+ überzeugen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe.
Die ausgebrachte Menge steigt seit Jahren kontinuierlich auf zuletzt rund 27.000 Tonnen im Jahr 2021.


Natürliches Phosphatrecycling
Die Rückgewinnung wertvollen Phosphors aus Klärschlamm ist zukünftig gesetzlich vorgeschrieben. Die landwirtschaftliche Verwertung von EKO-Terra und EKO-Terra Ca+ praktiziert Phosphatrecycling schon jetzt, ohne zusätzlichen technischen Aufwand. Gegenüber Phosphor-Rückgewinnungsverfahren aus dem Kläranlagenbetrieb oder gar aus den Aschen aus Monoverbrennungsanlagen hat die landwirtschaftliche Verwertung den höchsten qualitativen und quantitativen Wirkungsgrad. Phosphor gelangt direkt zurück auf den Acker – natürliche Kreislaufwirtschaft, wie sie im Buche steht.
Jede Charge EKO-Terra und EKO-Terra Ca+ wird nach AbfKlärV und DüMV auf Nähr- und Schadstoffe untersucht und behördlich überwacht. So ist sichergestellt, dass bei der landwirtschaftlichen Verwertung keine gesetzlichen Grenzwerte überschritten werden.